Ich lasse die Erlebnisse der zwei vollen Tage sacken, gehe den Tag langsam an und schlafe erst einmal aus. Die Rufe der Muezzin wecken mich, doch ich kann weiterschlafen und wache mit Sonne im Gesicht an einem herrlichen Tag auf.
Zum Frühstück gibt es Mittags Tagine mit Kartoffeln, Kürbis, Zwiebeln, Mandeln und Tomaten, eine herrliche Mischung in einem vegetarischen Restaurant, das leider ziemlich verlassen ist. Ein Franzose erzählt uns hier seine Lebensgeschichte, er sei Psychologe und trainiere marokkanische Lehrer. Er ist regelrecht verliebt in Essaouira und empfiehlt uns, in dieser Stadt doch länger zu bleiben.
Wir haben allerdings langsam genug von Touristikrummel und schmieden weitere Pläne. Den Nachmittag verbringen wir am Strand und in Cafés, warten auf die Antwort eines Couchsurfers, der uns eigentlich in Essaouira hosten wollte, und machen uns schließlich auf den Weg südwärts.
Mit dem Bus geht es über eine herrliche Panoramastrecke nach Agadir, die Touristenhochburg schlechthin, die wir aber dennoch nicht verpassen wollen. Die Fahrt ist wunderschön, wie sitzen vorne und fahren durch Marokkanische Steppe, weite Landschaften mit roter Erde und niedrigen Sträuchern und sichten das ein oder andere Kamel am Straßenrand.
Aus dem Bus schreibt Felix weitere Couchsurfers in Agadir an und wir bekommen Nachricht, bevor er auch nur damit fertig ist. Yassine auf Agadir bietet an, uns für eine Nacht zu hosten und verabredet sich sofort fest mit uns. In Agadir angekommen haben wir ein paar Probleme, uns zu finden, treffen uns doch schließlich und lernen sowohl Yassine, als auch Nadja kennen, die algerischen Ursprungs ist, nun jedoch in Frankreich lebt. Sie ist super lieb, besonders auf ihre Art und Abenteuersportlerin, die vor nichts Angst hat. Yassine ist herzlich, offen und ein toller Gastgeber. Kaum die Sachen bei ihm abgestellt, geht es sofort weiter in die Stadt, wo wir am Strand entlang laufen und ich geblendet bin vor Hypertouristik. Unfassbar, was für ein Jahrmarkt!
Wir suchen auf seinen Rat hin eine chice Schischabar, die ziemlich Nobel ist uns lassen uns von ihm in die Marokkanische Kunst einweisen. Eine witzige Erfahrung und es wird mit den beiden Lieben ein sehr witziger, schöner und ausgefallener Abend, den ich wohl so schnell nicht vergessen werde.